Der Letzte Kaiser
Du bist keine Stadt, eigentlich bist du ein Museum
Dein Ruf er eilt dir nach und nicht voraus,
Du hast die Flexibilität von einem Fließbandgerät
Und manchmal hält ma das ja eigentlich kaum aus.
Aber mir geht's da so wie jedem echten Wiener,
Mit den Jahren lernt man vieles zu verzeih‘n.
Wenn in der Ubahn einer lauthals in sein Handy schimpft,
dann weiß ich, ja hier bin ich daheim.
Wien, Wien nur du allein
Darfst zu mir so goschert und grantig sein
Weil du bist jedem guten Ratschlag stets erhaben
Deine Arroganz ist nüchtern selten zu ertragen
Und trotzdem bist du mir ein echter Freund und ich zieh‘ vor dir meinen Hut
Weil du bist vollkommen out – aber du stehst dazu
Oh Wien, der letzte Kaiser bist du
Geht den Wienern einmal blöderweis der Treibstoff aus,
Werdn's rabiat, denn ohne Wein trocknet man aus.
Dort beim Wirtn "zum Faschiertn" brennt ein Lamperl gemma rein,
wenn er zusperrt simma bös und gehn nach Haus.
Ständig leichte Unzufriedenheit weil uns der Alltag nimmer gfreut,
wir nehmen uns die Zeit zum Raunzen.
Der Grund dafür erschließt sich nicht, weil diese Stadt doch für sich spricht,
s'ist eh so leiwand hier - komm gemma daunzen!
Wien, Wien nur du allein ….
Bis zu dem Tag, an dem deine Fiaker nimma fahr'n
Und die Geig'n nimma Walzer spieln zum neichn Joahr,
bis dass da letzte Wüschtla schließt und ein Kebap Standl wird
und sich das Sackerl für dein Gackerl flächendeckend etabliert –
Weil ich dich kenn, weiß ich das daleb ich nimma.
Weil, des is quasi für immer.
Wien, Wien nur du allein
Darfst zu mir so goschert und grantig sein
Weil du bist jedem guten Ratschlag stets erhaben
Deine Arroganz ist nüchtern selten zu ertragen
Und trotzdem bist du mir ein echter Freund und ich zieh vor dir meinen Hut
Weil du bist zwar ständig b'soffn - aber stehst dazu
Oh Wien, der letzte Kaiser bist du.